In dieser Fachrichtung liegt der Schwerpunkt auf dem Prozess des "Abscheidens". Das bedeutet, dass Metalle, die in einer Flüssigkeit gelöst sind, an ein in die Flüssigkeit getauchtes Werkstück abgegeben werden. Dadurch entsteht eine neue, auf dem Werkstück abgeschiedene Metallschicht. Dieser Prozess geschieht durch chemische und elektrochemische Verfahren. Die Beschichtungen, die auf diese Weise entstehen, finden breite Anwendung, beispielsweise in der dekorativen Gestaltung, im Korrosionsschutz oder auch in der Metallisierung von Kunststoffen, Leichtmetallen und Keramik.
Ausbildung
Ausbildung zum Oberflächenbeschichter (m/w/d)
Lege den Grundstein für Deine glanzvolle Karriere in der Galvano- und Oberflächentechnik!
Ein unverzichtbarer Fachmann hinter den Kulissen: Der Oberflächenbeschichter
Du fragst Dich vielleicht, was ein Oberflächenbeschichter eigentlich macht? Dieser eher unbekannte Beruf hat weitreichende Auswirkungen auf die Gegenstände, die wir täglich verwenden.



Die Magier der Materialveredelung
Als Oberflächenbeschichter sorgst Du dafür, dass Produkte nicht nur gut aussehen, sondern auch langlebiger und funktionaler werden. Du beschichtest die Oberflächen verschiedenster Teile mit Metall und verleihst ihnen damit ein einzigartiges Aussehen oder verbesserst ihre Eigenschaften.
Auswirkungen auf den Alltag
Jeden Tag triffts Du auf etwas, das von einem Oberflächenbeschichter veredelt wurde: die glänzenden Chromteile Deines Autos, die Kontakte in Deinem Handy, Dein rostfreier Wasserhahn oder Dein kratzfestes Brillengestell – all das ist das Werk eines Oberflächenbeschichters.
Die Basis für ein langes Leben
Oberflächenbeschichter verleihen Metallen oder Kunststoffen eine dünne Beschichtung, die das Material gegen Korrosion schützt, sein Aussehen verbessert und sogar seine physikalischen Eigenschaften verändert. Wenn Du also ein Produkt in der Hand hältst, das besonders robust, glänzend oder schön anzufassen ist, dann hast Du das wahrscheinlich der Arbeit eines Oberflächenbeschichters zu verdanken. Er sorgt durch das Aufbringen einer Beschichtung für seine Langlebigkeit, Funktionalität und Ästhetik. Eine Technik an der Basis, die unser Leben jeden Tag auf unzählige Arten beeinflusst. Der Oberflächenbeschichter ist sozusagen der stille Held unserer modernen, materiellen Welt.
Eine lohnende Reise: Der Weg zum Oberflächenbeschichter
Die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter bietet Dir eine hervorragende Gelegenheit, in eine spannende und zukunftsträchtige Branche einzusteigen. Sie ist vielfältig, abwechslungsreich und eine solide Grundlage für den Aufbau einer erfolgreichen Karriere im Bereich Galvano- und Oberflächentechnik.
Mitbestimmen von Anfang an
Als Auszubildender wirst Du von Anbeginn in den Galvanisierungsprozess einbezogen und erhältst so einen tiefen und praxisnahen Einblick in das Fachgebiet. Du lernst nicht nur, wie Materialien durch Elektrolyse beschichtet werden, sondern auch, wie die verwendeten Elektrolyte untersucht und das technische Equipment überwacht werden. Du kümmerst Dich um die Abwasserbehandlung und den Umweltschutz und überprüfst im Rahmen der Qualitätssicherung die Schichten und Prozesse.
Spezialgebiete
Die dreijährige Ausbildung teilt sich in eine Grundausbildung und anschließende Spezialisierung in folgenden Bereichen auf:
- Chemische und elektrochemische Abscheidung von Metallen
- Anodisierungstechnik
- Dünnschichttechnik
- Feuerverzinkung
Voraussetzungen
Als Voraussetzung für den Ausbildungsbeginn wird in der Regel ein guter Hauptschulabschluss erwartet, insbesondere in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik. Darüber hinaus sind technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, Flexibilität und ein verantwortungsbewusster Umgang mit den verwendeten Arbeitsmitteln wünschenswert.
Dein nächster Schritt
Nach erfolgreicher Ausbildung bieten sich Dir diverse Weiterbildungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel zum Galvaniseur-Meister, Galvanotechniker oder Oberflächeningenieur.




Kurz und knackig: Die wichtigsten Infos im Überblick
- Ausbildungsform: Duale Ausbildung (Betrieb und Schule)
- Ausbildungsschwerpunkte: Anlagen- und Verfahrenstechnik, Qualitätstechniken und Umweltschutz
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre
- Vergütung: Auf Anfrage bei Ausbildungsbetrieben
- Berufsschule: In der Regel Blockunterricht
- Standorte in Deutschland: Nürnberg (Berufsschule 2 / Semper-Schulen), Pforzheim, Schwäbisch Gmünd, Solingen und Zwickau
- Urlaub: In der Regel 30 Urlaubstage pro Jahr
Wenn Du also eine Leidenschaft für Chemie, Physik und Technik hast und gleichzeitig handwerklich geschickt bist, ist die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter genau das Richtige für Dich!
Die verschiedenen Fachrichtungen
Der Beruf des Oberflächenbeschichters ist in der Tat vielschichtig. Obwohl es gemeinsame Kernthemen und Lerninhalte gibt, etwa die speziellen Beschichtungsverfahren und Kenntnisse der Anlagen- und Verfahrenstechnik, bietet das Berufsbild mehrere Fachrichtungen, die jeweils eigene Schwerpunkte setzen und besondere Kenntnisse erfordern.
Fachrichtung chemische und elektrochemische Abscheidung von Metallen
Fachrichtung Anodisationstechnik
Aluminium und Magnesium sind aufgrund ihres geringen Gewichts sehr gefragte Materialien in Branchen wie dem Fahrzeugbau, der Luftfahrttechnik oder der Fassadengestaltung. In dieser Fachrichtung liegt der Schwerpunkt auf speziellen Elektrolytsystemen und Färbeverfahren zur Veredelung dieser Leichtmetalle, wie zum Beispiel Magnesium-, Aluminium- und Titanlegierungen.
Fachrichtung Dünnschichttechnik
Die Dünnschichttechnik setzt auf die Anwendung plasmaphysikalischer Schichttechnologien, die über das Verdampfen von Metallen dünnste Schichten bzw. Schichtsysteme auf unterschiedlichsten Grundmaterialien abscheiden. Dies ermöglicht eine gezielte Veränderung der Eigenschaften der Oberflächen.
Fachrichtung Feuerverzinken
Die Fachrichtung Feuerverzinken spezialisiert sich auf die Beschichtung von Bauteilen aus der Metallschmelze. Großflächige und sicherheitsrelevante Werkstücke in Bereichen wie der Baukonstruktion, der Fahrzeugtechnik und im Verkehrswegebau werden oft durch Feuerverzinken vor Korrosion geschützt. Die dadurch erhöhte Lebensdauer feuerverzinkter Produkte trägt zur Alltagssicherheit bei und unterstützt den schonenden Umgang mit unseren Ressourcen.
Die wichtigsten Standorte für die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter in Deutschland
Die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter findet nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in der Berufsschule statt. In Deutschland gibt es mehrere Standorte, an denen Auszubildende im Beruf des Oberflächenbeschichters die schulischen Inhalte der Ausbildung in der Regel im Blockunterricht erlernen können.
Nürnberg: Berufsschule 2 und Semper Fach- und Berufsschule
In Nürnberg sind die Semper Fach- und Berufsschule und die Berufsschule 2 zuständig für die Ausbildung von Oberflächenbeschichtern aus bayrischen Betrieben. Der Unterricht findet hier in Blockform statt.

Pforzheim: Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule
In Pforzheim bietet die Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule eine Ausbildung zum Oberflächenbeschichter an. Hier findet der Unterricht im Teilzeitmodell an 1,5 Tagen pro Woche statt.

Schwäbisch Gmünd: Gewerbliche Schule
Die Gewerbliche Schule in Schwäbisch Gmünd bildet in einer Landesfachklasse Oberflächenbeschichter aus Betrieben des ganzen Bundesgebietes aus. Der Unterricht erfolgt hier ebenfalls im Blockunterricht.

Solingen: Technisches Berufskolleg
Am Technischen Berufskolleg in Solingen werden angehende Oberflächenbeschichter der Fachrichtungen "Chemische und elektrochemische Abscheidung von Metallen und Legierungen" und "Anodisationstechnik" im Blockunterricht ausgebildet.

Zwickau: Berufliches Schulzentrum für Bau- und Oberflächentechnik
Das Berufliche Schulzentrum für Bau- und Oberflächentechnik in Zwickau unterrichtet Oberflächenbeschichter in einer länderübergreifenden Fachklasse. Auch hier findet der Unterricht in Blockform statt.

Ein weiterer Ausbildungsberuf
Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik (m/w/d)

Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik: Ein Überblick
Der Beruf des Verfahrensmechanikers für Beschichtungstechnik ist ein weiterer interessanter Ausbildungsberuf im Bereich der Galvano- und Oberflächentechnik. Bei dieser dreijährigen dualen Ausbildung in der Industrie erlernen die Auszubildenden die Fertigkeiten und Kenntnisse, um automatisierte Maschinen und Anlagen zur Beschichtung von Oberflächen mithilfe verschiedener Applikationsverfahren zu steuern und zu überwachen.
Ausbildungsprofil
Als Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik bist Du verantwortlich für die Auswahl der geeigneten Beschichtungstechniken, das Vorbereiten der Oberflächen, die Durchführung des Beschichtungsprozesses und die Kontrolle des Ergebnisses. Du lernst, Beschichtungsanlagen einzurichten, in Betrieb zu nehmen und zu warten. Darüber hinaus gehören auch die Qualitätssicherung und die Optimierung der Beschichtungsprozesse zu Deinen Aufgaben.
Voraussetzungen
Die wichtigsten Voraussetzungen für diesen Beruf sind ein Interesse an Technik und Naturwissenschaften, handwerkliches Geschick, Sorgfalt und Genauigkeit sowie die Bereitschaft zur Schichtarbeit. Ein Hauptschulabschluss mit guten Noten in Mathematik, Physik und Chemie ist in der Regel ausreichend.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik stehen Dir verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Du kannst Dich zum Techniker oder Industriemeister in der Fachrichtung Oberflächentechnik weiterbilden oder ein Studium im Bereich Oberflächentechnik, Werkstofftechnik oder Maschinenbau absolvieren.
Berufsaussichten
Die Berufsaussichten für Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik sind gut. Nach der Ausbildung kannst Du in verschiedenen Industriezweigen arbeiten, zum Beispiel in der Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau oder in der Elektroindustrie.
Weitere Informationen zu diesem Ausbildungsberuf findest Du auf der Seite der Arbeitsagentur oder bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer.
Arbeitsagentur Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker/in
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